Teil 6: Wie die Jungfrau zum Kind…
Wie die Jungfrau zum Kind
Nach der Preisverleihung zum allerersten „Hotelier des Jahres“ im Jahr 1990 im Sheraton am Frankfurter Flughafen sprach mich Jemand an, ob ich denn mal einen Vortrag bei Coca-Cola in Essen darüber halten könnte, was uns wohl diesen Preis eingebracht haben könnte. Leichtsinnigerweise sagte ich zu.
Nach diesem ersten Vortrag (noch mit Folien und Overhead Projektor) folgten weitere und schnell wurde aus „dem Schneeball eine Lawine!“
Ab den 1990ern bis etwa 2015 waren es jährlich zwischen 150 und 180 Auftritte pro Jahr.
Zwölf Jahre lang ließ ich mich – fast eine Million Kilometer – von einem Profi fahren, da ich es selbst nicht mehr schaffen konnte.
Nach Deutschland, der Schweiz und Österreich erweiterte sich der Radius schnell, – vor allem dem „European Quality Award“ geschuldet, den wir 1998 in Paris überreicht bekamen. Es folgten alle europäischen Metropolen, von Belfast bis Istanbul, von Helsinki bis Athen, meist ohne Übernachtung mit Rückflug noch am selben Tag. So wurde ich notgedrungen zum Vielflieger.
Besondere Highlights waren Vorträge in Blumenau/Brasilien oder auf Long Island/NY.
Oder im Dorchester in London als „After Dinner Speaker“ aufzutreten, nach einem Abendessen zusammen mit der Princess Royal Anne und ihren “Ladies in waiting“ (ihren Hofdamen) am gleichen Tisch. Eine völlig andere Welt…
Bis zur Annexion der Krim im Jahr 2014 kam die Russische Föderation dazu, mit Moskau – Nishi Novgorod – Wolgograd – Jekaterinburg, – Irkutsk (Ost-Sibirien) am Baikalsee.
Danach habe ich alle Kontakte nach Russland einschlafen lassen, was mir schon schwerfiel, denn ich hatte dort wunderbare UnternehmerInnen kennenlernen dürfen. Es fühlte sich aber auch immer ein bisschen so an, wie im wilden Westen.
Übrigens habe ich nie Vorauskasse verlangt und es wurde immer pünktlich bezahlt.
Einige Vorträge wurden live aufgezeichnet, um dann später als Buch zu erscheinen. So entstanden insgesamt sechs Bücher. Vom allerersten „Motivaction“, – herausgegeben vom Orell-Füssli-Verlag in Zürich wurden schnell über 30.000 Exemplare als Hard-Cover verkauft, plus eine Taschenbuchausgabe; vom vierten „Wahre Herzlichkeit“ waren es allein in der Russischen Föderation 180.000 Exemplare. Ein Buch erschien auf englisch, ein anderes auf kroatisch und ein weiteres sogar auf japanisch!
Studienreisen …
…waren seit den 80er Jahren für uns schon immer eine sprudelnde Quelle für neue Ideen. London, Paris, New York, San Francisco und Las Vegas wurden regelmäßig besucht. Davon profitierte nicht nur der Schindlerhof, sondern auch meine Seminare und Keynotes.
Nun kam noch Japan dazu! Meine Frau und ich bereisten das Land der aufgehenden Sonne während der Kirschblüte, – dem Brauch des Hanami, des „Blüten bestaunen.“
In Osaka landeten wir eine Nacht in einem „Love-Hotel.“ Zimmer in rot und pink, gepolstertes Kopfteil in Herzform, Spiegel an der Decke und in der Tiefgarage an allen Autos vorne und hinten abgedeckte Nummernschilder. Hier konnten wir keine Ideen mitnehmen…
Aber Kyoto begeisterte uns. Wir wohnten mehrere Tage im „Tawaraya Ryokan“, wohl eines der exklusivsten traditionellen Gasthäuser Japans.
Die Klöster und Zengärten, die minimalistische Architektur mit Konzentration auf das Wesentliche, aber auch die legendäre japanische Gastfreundschaft beeindruckten uns sehr!
Wir hatten sogar Glück: der Fuji-San zeigte sich uns bis zum Gipfel.
Neue Schindlerhof Tagungswelten
Und schon wieder konnten wir über eine Erweiterung nachdenken, – weil gerade ein großes Grundstück zu verkaufen war: ein direkt an Parkplatz und Ur-Schindlerhof anschließender Acker. Wir schlugen sofort zu!
Dieses Bauland war so groß, dass wir nicht nur Platz für ein neues Tagungshaus einschließlich Tiefgarage und weitläufigem Garten hatten, sondern auch noch für weitere Hotelzimmer.
Auf den Bau der Zimmer wollten wir vorerst verzichten, um unsere Eigenkapitalquote nicht allzu weit absinken zu lassen.
Diese Entscheidung entpuppte sich später als goldrichtig, als unsere Tochter ins Unternehmen eintrat…
Doch davon später mehr!